Butterfly Catchers
1999 c-type print 122 x 152 cm
Hannah Starkey konzentriert in ihren jüngsten Arbeiten den Blick auf menschenunwürdige Bedingungen innerhalb konstruierter sozialer und städtischer Lebensumgebungen. Die exakte Konstruiertheit der Fotografien erinnert an filmische Inszenierungen und Produktionsprozesse, mit dem Unterschied, dass Hannah Starkey die Story in einem Bild komprimiert.
Hannah Starkeys „Butterfly Catchers“ zeigt zwei Teenager auf einer Müllhalde, die Schmetterlinge fangen. Eine inszenierte Fotografie, die eine Alltagsszene rekonstruiert und wie in einem Filmset stilisiert ist. Der Ort an dem die Jugendlichen ihrer Freizeitbeschäftigung nachgehen ist die Mülldeponie. Eine Vorstadttristesse, in der die Spielwiese der Jugendlichen als Müllzone deklariert ist. Müll besetzt Freiräume, definiert das „natürliche“ Umfeld und bestimmt die Nichtlebensqualität von an den äußersten Rand gedrängten sozialen Schichten.
Die Jugendlichen suchen im Müll nach Natur oder einem ästhetischen Objekt, dass sich nicht einfangen lässt, für sie unerreichbar scheint. Inmitten von Konsumdeponien und Zugemülltwerden ist die Suche nach dem Schmetterling eine Metapher für die Suche nach dem Glück, das speziell für nichtprivilegierte Jugendliche aufgrund des desolaten Umfelds schwer zu fangen ist.